03.10.2023
Preise im Wert von 10.000 € in Gold für großartige Verdienste in der Pflege und 300.000 € für Forschung wurden durch die Stiftung Mainzer Herz und die Mainzer Wissenschaftsstiftung vergeben
Am Samstag, 30. September 2023 feierte die Stiftung Mainzer Herz den 13. Herzstiftungsball. Das besondere Motto dieses Herzballs war: „Time to say goodbye“. Das Mainzer Schloss war ausverkauft und 500 Besucher begleiteten die letzten Stunden der aktiven Zeit von Univ.-Prof. Thomas Münzel vor seinem Ruhestand. Höhepunkte waren die Vergabe von Preisen für Pflege sowie die Übergabe der Wissenschaftspreise. Die Preise für herausragende Pflege (2x 5.000 € in Gold) erhielten Frau Pia Zuppke für ihre Verdienste in den Bereichen Chest Pain Unit und Heart Failure Unit, sowie Frau Beate Kleber für ihren langjährigen Einsatz im Bereich Herzkatheter. Der Preis wurde gesponsert durch die Mainzer Volksbank und übergeben durch deren Vorstandsvorsitzenden Uwe Abel. Die Wissenschaftspreise in Höhe von 25.000 € bzw. 300.000 €, Projektförderung über 3 Jahre, gingen an den Privatdozenten Dr. Karsten Keller sowie an den Biologen und Grundlagenwissenschaftler Dr. Marin Kuntic. Herr PD Dr. Karsten Keller wurde für seine exzellenten Publikationsleistungen in den Jahren 2020-2023 geehrt. Der Preis wurde gesponsert und übergeben durch die Mainzer Wissenschaftsstiftung, vertreten durch Alexander Steinhoff. Dr. Marin Kuntic erhielt die Projektförderung über 300.000 € für seine geplanten Untersuchungen zu dem Thema: „Auswirkungen von Shisha (Wasserpfeife) rauchen und die negativen Folgen für das Herzkreislaufsystem“. Prominenter Gast des Abends war der Fernsehmoderator Frank Elstner, der in seinem „Gepäck“ den chinesischen Nationalcircus mitbrachte. KONTAKT: Stiftung Mainzer Herz Tel.: 06131/6231473, Fax: 06131/6231584 info@herzstiftung-mainzer-herz.de, www.herzstiftung-mainzer-herz.de Prof. Münzel, Organisator des Mainzer Herzballs und Mitglied des Vorstands der Stiftung Mainzer Herz kommentiert: „Es gibt wenig Wissenschaftspreise in Deutschland, die mit so einem hohen Betrag dotiert sind. Wir freuen uns mit diesen Mitteln die herausragende Forschungsleistung der Kardiologie an der Universitätsmedizin zu honorieren und die Arbeit der Preisträger damit weiter intensiv zu fördern. Insbesondere werden wir verstärkt den Bereich der Pflege honorieren, die einen unglaublich wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Arbeit unserer Klinik leistet“
13.05.2023
Leben retten mit der Stiftung Mainzer Herz im Schlossgymnasium Mainz
Zu einem Wiederbelebungskurs lud das Team der Kinderakademie der Stiftung Mainzer Herz am 13. Mai Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Kurfürstlichen Schloss. Die Idee dazu entstand in einem Gespräch über Wiederbelebungskurse für Mitarbeiter zwischen der Mutter einer Schülerin und einer Mitarbeiterin des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz. Daraus entwickelte sich die Idee, den Schülerinnen und Schülern des Schlossgymnasiums diesen Kurs zugänglich zu machen - der perfekte Ansprechpartner dafür war nicht weit entfernt: der Direktor des Zentrums für Kardiologie I, Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Münzel war von der Idee begeistert.
Die von ihm initiierte Kinderakademie Gesundheit der Stiftung Mainzer Herz engagiert sich seit Jahren im Bereich der Gesundheitsprävention für Kinder und Jugendliche - so hatte die Idee hatte einen starken Partner gewonnen. Die Schulleiterin des Schlossgymnasium, Frau Cornelia Groß, unterstützte diese Initiative ausdrücklich. Von Seiten des Lehrerkollegiums setzte Herr Markus Schnepf als Verantwortlicher für den Schulsanitätsdienst diese Kooperation in die Praxis um. Und so konnten durch die Zusammenarbeit zwischen dem Schlossgymnasium und der Stiftung Mainzer Herz Schülerinnen und Schülern des Schlossgymnasiums die Möglichkeit erhalten, einen besonderen Wiederbelebungskurs zu absolvieren: den „Basic Life Support (BLS)“ des European Resuscitation Council (ERC), der Grundkurs für Wiederbelebung des europäischen Wiederbelebungsrates. Dieser Kurs gehört zu den Pflichtfortbildungen für medizinisches Personal im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz. Wer den Kurs erfolgreich abschließt, erhält ein europaweit anerkanntes Zertifikat.
Professor Münzel kommentiert: „Eine Schulung von jungen Menschen ist ein kleiner Schritt, der aber für einen Menschen mit einem Herz-Kreislaufstillstand eine große Wirkung haben kann. Jedes Jahr erleiden in Deutschland mehr als 60.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz- Kreislaufstillstand. Und nur 10 Prozent überleben einen solchen Notfall. Es könnten deutlich mehr Menschen überleben, wenn sich mehr Menschen eine sofortige Herzdruckmassage zutrauen würden. Durch Aktionen wie diese im Schlossgymnasium sorgen wir dafür, dass diese Scheu bereits in jungen Jahren minimiert wird. Denn die Jugend ist unsere Zukunft.“
26.04.2023
Lärm und Luftverschmutzung erhöhen den Blutdruck
Lärm und schlechte Luft können arterielle Hypertonie fördern. Das ist das Ergebnis einer Studie, die in der Zeitschrift "Hypertension" veröffentlicht wurde. Ein internationales Expertenteam, bestehend aus Wissenschaftlern der Klinik für Kardiologie - Kardiologie I der Universitätsmedizin Mainz (Omar Hahad, Andreas Daiber und Thomas Münzel) und Wissenschaftlern aus den USA (Sanjay Rajagopalan, Robert Brook und Mathias Basner, Cleveland, Boston, Philadelphia), Dänemark (Mette Sørensen, Kopenhagen) und Spanien (Mark Nieuwenhuijsen; Barcelona) sowie das Max-Planck-Institut für Chemie (Jos Lelieveld) in Mainz trugen zu der zweiteiligen Veröffentlichung bei.
Die Übersichtsarbeiten wurden kürzlich in der renommierten Zeitschrift "Hypertension" der American Heart Association veröffentlicht, die zu den größten medizinischen Fachgesellschaften der Welt gehört.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache, und die arterielle Hypertonie ist der wichtigste Risikofaktor. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit schätzungsweise 1,28 Milliarden Erwachsene im Alter von 30 bis 79 Jahren an Bluthochdruck. Darüber hinaus ist Bluthochdruck nach Angaben der WHO eine der Hauptursachen für einen vorzeitigen Tod weltweit. Die Ursachen des Bluthochdrucks sind vielfältig und nur teilweise erforscht. In jüngster Zeit wächst die Vermutung, dass der Einfluss von Lärm und schlechter Luft eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Bluthochdruck und Hypertonie spielen könnte.
Wie ein aktueller Bericht der WHO zeigt, sind fast alle Menschen (99 %) einer hohen Luftverschmutzung (Feinstaub und Stickstoffdioxid) ausgesetzt. Die Forscher schätzten die weltweite Übersterblichkeitsrate aufgrund von Luftverschmutzung auf fast 8,8 Millionen, hauptsächlich aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Darüber hinaus ist Lärm die zweitwichtigste umweltbedingte Krankheitsursache nach der Feinstaubbelastung in Westeuropa. Die Europäische Umweltagentur (EUA) gibt an, dass täglich 113 Millionen Menschen Straßenlärm, 22 Millionen Eisenbahnlärm und 4 Millionen Fluglärm und damit Dezibelwerten ausgesetzt sind, die erhebliche gesundheitliche Nebenwirkungen verursachen sollen. Es werden aktuelle groß angelegte Bevölkerungs- und Interventionsstudien vorgestellt, die eindrucksvoll zeigen, dass Lärm und Luftverschmutzung den Blutdruck kurz- und langfristig erhöhen und damit das Risiko für Bluthochdruck steigern. Luftschadstoffe und Lärm führen zu Entzündungsprozessen und oxidativem Stress sowie zu Funktionsstörungen von Geweben wie den Atemwegen und Blutgefäßen. Somit verursachen diese Umweltstressoren über dieselben Pathomechanismen wie die traditionellen Risikofaktoren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so dass Patienten mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine besonders anfällige Gruppe für Lärm- und Luftschadstoffbelastungen darstellen.
"Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit müssen persönliche und gesellschaftliche Präventionsmaßnahmen gegen Lärm und Luftverschmutzung durchgeführt werden, um die gesundheitlichen Nebenwirkungen dieser Umweltstressoren zu mindern. Hervorzuheben ist auch, dass die vorliegenden EU-Grenzwerte bei weitem nicht ausreichen, um vor den negativen Folgen von Lärm und Luftverschmutzung zu schützen, da gesundheitliche Beeinträchtigungen bereits bei Konzentrationen weit unterhalb der Grenzwerte zu beobachten sind", so Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der Kardiologie I an der Universitätsmedizin Mainz.
"Die WHO stuft ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Tabakrauchen und übermäßigen Alkoholkonsum als die wichtigsten, vermeidbaren Risikofaktoren für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein. Unsere Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass auch Lärm und Luftverschmutzung in diese Kategorie wichtiger vermeidbarer Risikofaktoren gehören", so die Schlussfolgerung des Hauptautors Dr. Omar Hahad.
„Wir sind stolz darauf, dass unsere Umweltforschung und insbesondere unsere Lärmwirkungsforschung am Zentrum für Kardiologie auch international immer mehr an Beachtung und Wichtigkeit erfährt. Wir sind weiterhin motiviert, dass das Zentrum für Kardiologie zu einer internationalen zentralen Plattform für die Erforschung umweltbedingter Herz-Kreislauf-Erkrankungen etabliert wird. Dies haben wir auch der tatkräftigen Unterstützung der Stiftung Mainzer Herz zu verdanken“, betont Univ.-Prof. Dr. Andreas Daiber, Leiter der molekularen Kardiologie in der Kardiologie I am Zentrum für Kardiologie an der Universitätsmedizin Mainz.
Original-Publikationen:
Noise and Air Pollution as Risk Factors for Hypertension: Part I—Epidemiology. Hahad et al. Hypertension (2023) doi.org/10.1161/HYPERTENSIONAHA.122.18732
Noise and Air Pollution as Risk Factors for Hypertension: Part II—Pathophysiologic Insight. Hahad et al. Hypertension (2023) doi.org/10.1161/HYPERTENSIONAHA.123.20617
15.02.2023
Fluglärm erhöht Schäden durch Herzinfarkt
Weitere Belege für die zunehmende Bedeutung von Lärm als kardiovaskulärer Risikofaktor
Verkehrslärm spielt möglicherweise eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Verschlechterung von koronaren, ischämischen Herzerkrankungen. Lärmwirkungsforscher der Arbeitsgruppe von Prof. Münzel, Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz fanden nun heraus, dass eine Fluglärmbelastung über vier Tage bei Versuchstieren zu einer deutlichen Steigerung der Ausbildung von Genen in den Gefäßen führt, die eine vermehrte Entzündungsreaktion verursachen. Lärm verursacht eine vermehrte Adhäsion (Ankleben) und Infiltration (Eindringen) von Entzündungszellen in das Herz- und Gefäßgewebe. Dies ist verbunden mit einem erhöhten Prozentsatz von Leukozyten (weißen Blutkörperchen) mit einem pro-inflammatorischen Phänotyp und einer vermehrten Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) aufgrund einer gesteigerten Expression von phagozytischer NADPH-Oxidase (Radikalbildendes Enzym in den Makrophagen, Fresszellen) und Phospho-NFkappaB (wichtiger Transkriptionsfaktor für die Aktivierung von Entzündungsvorgängen im Körper). Fluglärmlärmexposition vor Auslösung eines akuten Herzinfarktes bewirkt eine stärker ausgeprägte Gefäßfunktionsstörung, einen stärkeren Anstieg der Bildung freier Radikale und eine deutlich stärkere Entzündungsreaktion im Vergleich zu der Gruppe, die nicht dem Fluglärm ausgesetzt waren.
Diese experimentellen Ergebnisse konnten mit Beobachtungen in der bevölkerungsbasierten Gutenberg Gesundheitskohortenstudie (mediane Nachbeobachtungszeit: 11,4 Jahre) bestätigt werden. Patienten, die in der Vorgeschichte einen Herzinfarkt hatten, wiesen zu Beginn der Studie ein erhöhtes C-reaktives Protein (CRP; Hinweis für verstärkte Enzündungsreaktion) auf, wenn sie in der Vergangenheit Fluglärm ausgesetzt waren und anschließend eine Lärmbelästigungsreaktion entwickelt hatten. Weiterhin hatten diese Patienten eine schlechtere Pumpfunktion des Herzens nach einem Herzinfarkt im Vergleich zu Patienten, die nicht Fluglärm ausgesetzt waren.
Die Erst- und Hauptautoren Michael Molitor und Philip Wenzel kommentierten: "Wir haben aus unseren Studien gelernt, dass Fluglärmbelastung vor einem Herzinfarkt die nachfolgende kardiovaskuläre Entzündung erheblich verstärkt und die ischämische Herzinsuffizienz verschlimmert, die durch eine entzündungsfördernde Gefäßkonditionierung begünstigt wird. Unsere translationalen Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die in der Vergangenheit einer Lärmbelastung ausgesetzt waren, einen schlechteren Verlauf haben, wenn sie später im Leben einen akuten Herzinfarkt erleiden".
Der Kardiologe und Lärmexperte Thomas Münzel fasst zusammen: Erstmals wurde eine translationale Studie durchgeführt, um die Auswirkungen von Fluglärm auf den akuten Herzinfarkt zu untersuchen. Die Ergebnisse waren schon bestürzend. Bei Versuchstieren und Menschen verstärkte Fluglärm deutlich die Folgen einer Ischämie (Herzdurchblutungsstörung) in Bezug auf die Pumpfunktion des Herzens, das Ausmaß von Entzündung und oxidativem Stress in den Gefäßen als Reaktion auf einen akuten Myokardinfarkt. Es besteht kein Zweifel mehr, dass Verkehrslärm als wichtiger kardiovaskulärer Risikofaktor angesehen werden muss, vergleichbar mit etablierten Risikofaktoren wie die Hypercholesterinämie, Bluthochdruck, Rauchen und Diabetes mellitus.
Das Manuskript kann von dem Journal Cardiovascular Research heruntergeladen werden. https://doi.org/10.1093/cvr/cvad021
01.01.2023
Stiftung Mainzer Herz unterstützt Weiterbildungen des Pflegepersonals
Erneut erfuhr das Zentrum für Kardiologie Unterstützung bei der fachlichen Weiterentwicklung des Pflegepersonals durch die Stiftung Mainzer Herz mit einem Gesamtvolumen von ca. 16.000 Euro. Gefördert wurden zwei Gesundheits- und Krankenpflegerinnen aus der stationären Krankenversorgung, eine Krankenschwester aus unserem Entlassungsmanagement und zwei Medizinische Fachangestellte aus dem Bereich Forschung und Lehre, die ihre Kenntnisse in unterschiedlichen Schwerpunktbereichen erweitern und ausbauen wollten. Inzwischen haben alle Mitarbeiterinnen ihre Fachweiterbildungen mit großem Erfolg abgeschlossen. Die Personen und ihre verschiedenen Weiterbildungen im Überblick:
Frau Romy Schneider arbeitet im stationären Case Management mit dem Schwerpunkt Entlassungsmanagement. Seit 2021 absolvierte sie berufsbegleitend die Weiterbildung zur Pflegeberatung Case Management. und konnte diese am 28.10.2022 mit der Abschlussnote – gut - erfolgreich abschließen. Der Umfang dieser Weiterbildung umfasst 458 Stunden Seminar und 9 Tage Tätigkeit in Praktika. Die Inhalte richten sich nach den Empfehlungen des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherungen zur Qualifikation der Pflegeberater, den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management, sowie den Gesetzbüchern SGB V, IX und XI. Aufgrund weitreichender Gesetzesänderungen im Entlass-Management sind die Anforderungen im Bereich der Pflegeberatung enorm gestiegen. Die Schulungsmaßnahme verfolgt das Ziel, die Teilnehmenden zu befähigen, Patienten und deren Angehörige zur Erbringung von Gesundheitsleistungen optimal beraten zu können.
Zu den Lerninhalten gehören beispielsweise:
· Sozial- und Versicherungsrecht
· Pflegefachwissen für Pflegeberatung
· Konfliktmanagement
· theoretische und praktische Grundlagen des Case Managements
· Gesprächsführung und Beratungskompetenz
Die Weiterbildung zur staatlich anerkannten Leitung einer Station begann für Frau Pia Zuppke am 28.01.2021. Sie arbeitet im Bereich der Heart Failure Unit/Heart Valve Unit und CPU, ihr wurde bereits am 01.11.2020 die Funktion der Stationsleitung übertragen. Am 04.07.2022 konnte Frau Zuppke die berufsbegleitende Weiterbildung erfolgreich beenden. Sie schloss Ihre Prüfung mit der Gesamtnote – gut- ab. Die Weiterbildung zur „Leitung einer Station / eines Bereiches“ befähigt Teilnehmende, entsprechend dem anerkannten Stand, pflegewissenschaftlicher und bezugs-wissenschaftlicher Erkenntnisse, Leitungs- und Führungsaufgaben wahrzunehmen. Sie umfasst 480 Stunden in Grund- und Fachmodulen, sowie weitere 240 Stunden berufspraktische Anteile und endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung.
Lerninhalte sind beispielsweise:
· Wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen
· Personalmanagement
· Gesundheitswissenschaft und Prävention
· Pflegewissenschaft und Pflegeforschung
· Qualitätsmanagement
· Soziale und methodische Kompetenzen
Frau Christina Steitz und Frau Giusiliria Carracio beendeten im Sommer und im Herbst 2022 erfolgreich die Weiterbildung zur Studienassistenz in Prüfstellen. Beide arbeiteten bis zu diesem Zeitpunkt als Medizinische Fachangestellte in der Endothelstudie im Zentrum für Kardiologie. Frau Carracio wird künftig ihre neu erworbenen Kenntnisse dort für die Betreuung von klinischen Studien anwenden. Der Umfang der Weiterbildung umfasst 48 Stunden und gliedert sich in Basis- und Aufbaumodul. Der erfolgreiche Abschluss befähigt Teilnehmende medizinisch, wissenschaftliche Studien zu begleiten.
Lerninhalte sind beispielsweise:
· ethische Grundlagen
· Dokumentation
· Monitoring
· Audits und Inspektionen
· Aufklärung und Einwilligung
· Umgang mit unerwünschten Ereignissen
Frau Melissa Kraft, Gesundheits- und Krankenpflegerin, arbeitet auf der Station 4B/Heart Failure Unit, sie hat ihre Weiterbildung zur Fachschwester für Herzinsuffizienz bereits 2020 begonnen und diese 2021 erfolgreich abgeschlossen. Der Lernkatalog lehnt sich an das europäische Curriculum zur Heart Failure Nurse an und umfasst 400 Stunden, gegliedert in 100 Stunden Präsenz- und 300 Stunden Selbstlernanteile. Die Weiterbildung trägt den speziellen Bedürfnissen und Ansprüchen der Patienten sowie deren Angehörigen Rechnung. Pflegende sollen dazu befähigt werden, der komplexen Versorgungssituation von Menschen mit Herzinsuffizienz adäquat zu begegnen. Ziel des speziellen Schulungsprogramms ist es, die Teilnehmenden dahingehend zu befähigen, die gestellten Aufgaben professionell zu bewältigen und eine Schlüsselrolle in der Versorgung der Patienten einnehmen zu können. International hat sich die Weiterbildung bereits etabliert: „Heart Failure Nurses“ werden zunehmend eingesetzt.
Lerninhalte sind beispielsweise:
· pflegerisches Symptom Management bei Herzinsuffizienz
· Beratung und Schulung von Patienten und deren Angehörigen
· Anatomie, Therapie sowie Verständnis für Evidenzbasierung
Die Bereitschaft der Mitarbeiter im Pflege- und Funktionsdienst sich ständig weiterzuentwickeln und vorhandene Kompetenzen auszubauen, dient nicht nur der persönlichen Entwicklung, sondern stellt einen wesentlichen Bestandteil der qualitativen Patientenversorgung dar. Auch im Hinblick auf Zertifizierungen wird durch die Teilnahme an Weiterbildungen der Qualitätssicherung Rechnung getragen.
Alle Teilnehmerinnen haben die Weiterbildungen mit großer Freude und persönlichem Engagement absolviert.